Unterhaltsvorschuss zügig weiter verbessern!

Berlin, 13. August 2025. Kein Unterhalt fürs Kind ist für Alleinerziehende ein enormes Problem, wie die aktuellen Zahlen zum Unterhaltsvorschuss (UV) bestätigen. Im Jahr 2024 waren ca. 855.700 Kinder auf diese Ersatzleistung für nicht gezahlten Kindesunterhalt angewiesen. 3,2 Milliarden Euro hat der Staat hierfür ausgegeben, rund 551 Millionen mehr als im Jahr 2023, wie Medien berichten.

„Alleinerziehende stehen im Alltag vor großen Herausforderungen: Sie jonglieren mit Arbeit, Kinderbetreuung und Haushalt. Oft müssen sie mit wenig Geld auskommen. Der Unterhaltsvorschuss ist für Alleinerziehende eine enorm wichtige Leistung. Die Regierung sollte ihr Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zügig umsetzen, den Unterhaltvorschuss besser auszugestalten“, betont Daniela Jaspers, Bundesvorsitzende des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV).

„Eine Erhöhung des Unterhaltvorschusses durch eine lediglich hälftige Anrechnung des Kindesgeldes ist eine dringende Verbesserung, die vielen Alleinerziehenden hilft und prioritär umgesetzt werden sollte. Diese Reform an einen erhöhten Rückgriff beim Unterhaltsvorschuss als Refinanzierung zu koppeln, halten wir jedoch für unrealistisch.“ Die Rückgriffquote hat im Jahr 2024 nach Medienberichten bei 17 Prozent gelegen und ist somit gegenüber 2023 um 1,7 Prozent gesunken. „Zwar ist geplant, den Druck auf säumige Unterhaltspflichtige durch härtere Sanktionen zu verstärken und die Rückgriffquote beim Unterhaltsvorschuss durch erweiterte Auskunfts-pflichten zu erhöhen. Aber: Zentral ist eine sichere eigenständige Finanzierung im Bundeshaushalt, um die wichtige Verbesserung des Unterhaltvorschusses nicht auf Sand zu bauen“, betont Jaspers.

Der Koalitionsvertrag sieht vor, das Kindergeld lediglich zur Hälfte statt in voller Höhe vom Unterhaltsvorschuss abzuziehen, wie es auch beim Kindesunterhalt der Fall ist. Unterm Strich erhöht sich dadurch der Unterhaltsvorschuss um ein halbes Kindergeld, aktuell um 127,50 Euro im Monat.